Pressemitteilung
Erneut 16,5 % weniger Baugenehmigungen.
Thomas Hirsch, Präsident des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz (SVRP): „Wir brauchen einen Turnaround. Planungsreife Projekte können Aufschwung beschleunigen.“
Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im Jahr 2024 erneut gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden bundesweit 215.900 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang von 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen ist der Neubau, bei dem die Genehmigungszahlen um fast ein Fünftel (19,4 Prozent) zurückgingen.
Auch Rheinland-Pfalz verzeichnet mit 10.916 genehmigten Wohnungen einen Rückgang von 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (13.072 Wohnungen). Diese Entwicklung zeigt, dass der Wohnungsmarkt weiterhin unter Druck steht und immer größere Herausforderungen entstehen.
„Diese Zahlen haben eine dreifache Dimension: Deutschland bleibt weit hinter dem selbst gesteckten Ziel von 400.000 Wohnungen zurück – das hat soziale Auswirkungen, unter anderem auf die Miethöhen, die Wohnraumversorgung, auf die soziale Integration und die Chancengleichheit. Der Mangel an Wohnraum behindert auch die Wirtschaft, weil er die Mobilität von Arbeitskräften einschränkt. Außerdem fehlen die Bauprojekte als Beitrag einer Binnenkonjunktur für ein wirtschaftsförderndes Wachstum“, erläutert der Verbandschef der rheinland-pfälzischen Sparkassen. „Ein stabiles und erreichbares Angebot an Wohnraum ist essenziell für die Lebensqualität der Menschen und ein zentraler Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes“, betont Hirsch weiter. „Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass dringend weitere Maßnahmen erforderlich sind, um den Wohnungsbau zu stärken und insbesondere bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten sicherzustellen.“
Nach Ansicht von Präsident Hirsch braucht es einen Turnaround im Bewusstsein: „Der Bedarf ist unbestritten. Auch wenn es noch nicht die Aufbruchstimmung im Markt gibt, sollten für potentielle Projekte Planungen möglichst bis zur Genehmigungsreife vorangebracht werden. Denn: Genehmigte Projekte können beim Anziehen des Markes direkt in die Umsetzung gehen. Das schafft einen Marktvorteil für den Projektverantwortlichen und beschleunigt volkswirtschaftlich den Aufschwung.“
Wohnungsbaufinanzierung in Rheinland-Pfalz: Licht und Schatten
Während die Baugenehmigungen rückläufig sind, zeigt sich bei der Wohnungsbaufinanzierung der rheinland-pfälzischen Sparkassen ein gemischtes Bild. Im Bereich der Wohnungsbaufinanzierungen für Privatkunden konnte ein Zuwachs bei den Neuzusagen für Wohnungsbaukredite um 13,8 Prozent verzeichnet werden. Dies signalisiere eine vorsichtige Stabilisierung des Finanzierungsmarktes, bleibe aber weiterhin unter dem Niveau der Vorjahre. Kritisch ist die Entwicklung bei den Wohnungsbaukrediten für den Neubau: Hier wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 11,8 Prozent festgestellt. Diese Zahlen verdeutlichen die Unsicherheiten, mit denen Bauherren und Investoren derzeit konfrontiert sind.
Sparkassen als starker Partner für Wohneigentum und Wohnraumförderung
Angesichts dieser Herausforderungen leisten die rheinland-pfälzischen Sparkassen einen wichtigen Beitrag, um Wohneigentum für viele Menschen realisierbar zu machen. Sie bieten ganzheitliche Finanzierungslösungen, beraten zu Fördermöglichkeiten und arbeiten eng mit Kommunen zusammen, um Wohnraumprojekte gezielt zu unterstützen. Nachhaltige Bauprojekte und langfristige Planungssicherheit stehen dabei besonders im Fokus. „Unsere Sparkassen begleiten Bauherren und Käufer verlässlich und bieten ihnen Finanzierungskonzepte, die an die individuellen Bedürfnisse angepasst sind“, erklärt Hirsch. „Durch diese Unterstützung stärken wir nicht nur einzelne Haushalte, sondern tragen zur Zukunftsfähigkeit von Rheinland-Pfalz als attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort bei.“ Gleichzeitig engagiert sich der Sparkassenverband für eine praxisorientierte und bedarfsgerechte Ausgestaltung und Anpassung von Förderprogrammen.
Über den Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
Der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz ist die Dachorganisation der 20 rheinland-pfälzischen Sparkassen und deren kommunalen Träger. Mit einer Bilanzsumme von 76 Milliarden Euro, rund 10.200 Mitarbeitenden und mehr als zwei Millionen Girokonten sind die Sparkassen eine tragende Säule der regionalen Wirtschaft. Sie stehen für Kundennähe, nachhaltige Finanzlösungen und eine starke Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz.
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